Ein kleiner Blick in die Geschichte
Rauen wurde im Jahre 1285 erstmalig erwähnt. Der Name Rauen – urkundlich Ruwen – heißt „am Berghang“ und auch „stiller, heiliger Ort“.
Die Wehrkirche, wahrscheinlich im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut, und die Bauerngehöfte um den Anger bestimmten bis zum 18. Jahrhundert das Dorfbild. Die Kirche diente der Gemeinde durch ihre massive Bauweise (Wanddicke bis zu 1,10 m) auch als Zufluchtsort und Verteidigungsbastion. In Rauen gab es keinen Guts- und Feudalbesitz.
1518 lebten 14 Bauern im Ort. Die Bauern mussten nur gegenüber der Kirche Abgaben tätigen. Im 30-jährigen Krieg wurde das Dorf um 1631 geplündert und zum Teil verwüstet. 1770 baute man neben dem Dorfanger in der heutigen Bergstraße die ersten Büdnerhäuser („Buden“), in denen Tagelöhner mit ihren Familien lebten. Sie betrieben im Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft und trugen zur Erweiterung des Dorfes bei.
Die Entdeckung von Braunkohlefeldern gegen 1827 bestimmte wesentlich die weitere Entwicklung Rauens. Ab 1842 begann der Abbau in Gruben. Bergleute aus dem Harz siedelten sich westlich des Angers an. 1905 wurden die Rauener Kohlegruben aufgrund billiger Eisenbahntarife und daher günstiger Steinkohlepreise stillgelegt.
Rauen entwickelte sich immer mehr zu einem Wohnort für Industriearbeiter. Mit der Bodenreform wurden 1945/46 Großbauern der Gemeinde enteignet und das Land an Umsiedler und Bauern verteilt. Es entstanden 40 ablieferungspflichtige Bauern- und Nebenbauernstellen sowie drei Neubauerngehöfte. Bis 1960 traten alle Höfe der LPG bei. In Rauen konzentrierte sich der Obstanbau und die Milchproduktion.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands hat die Attraktivität Rauens als Wohnort weiter zugenommen.
Dorfchronisten vom Heimatmuseum wissen mehr
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